Social Engineering: Die Kunst, Menschen zu beeinflussen

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Menschen zu beeinflussen ist eine Kunst, die sich viele Menschen zum Beruf gemacht haben. Doch was genau steckt hinter dem Begriff "Social Engineering"? Social Engineering nennt man zwischenmenschliche Beeinflussungen mit dem Ziel, bei Personen bestimmte Verhaltensweisen hervorzurufen. Dabei gibt es verschiedene Methoden und Taktiken, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. In diesem Artikel wollen wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Welt des Social Engineering geben.
Social Engineering: Die Kunst, Menschen zu beeinflussen

In der Geschäftswelt ist es wichtig zu verstehen, wie man Menschen beeinflusst und überzeugt.. Social Engineering ist eine Technik, mit der Sie genau das tun können, allerdings auch für kriminelle Zwecke. Durch Social Engineering können Sie menschliche Schwachstellen ausnutzen, um ggf. Schaden zuzufügen. In diesem Artikel werden wir Social-Engineering-Techniken und deren Einsatz in der Geschäfts- und IT-Welt untersuchen.

Was ist Social Engineering?

Social Engineering ist die Kunst, Menschen zu manipulieren, um sie dazu zu bringen, bestimmte Dinge zu tun. Oft wird diese Technik in der IT-Branche angewendet, um Sicherheitslücken auszunutzen und an vertraulichen Informationen zu gelangen. Viele Hacking-Angriffe werden durch Social Engineering ermöglicht, da es Hackern erlaubt, an sensible Daten zu gelangen, die sie normalerweise nicht bekommen würden.

Wie funktioniert Social Engineering?

Social Engineering funktioniert, indem es auf menschliche Schwächen und Bedürfnisse abzielt. Die meisten Menschen sind anfällig für bestimmte Tricks und Taktiken, die von Social Engineers angewendet werden. Dazu gehören:

  • die Suche nach vertraulichen oder sensiblen Informationen
  • das Ausspähen von IT-Systemen und Netzwerken
  • das Erstellen von Phishing-E-Mails und anderen betrügerischen Nachrichten
  • das Durchführen von physischen Angriffen auf Unternehmensstandorte und -einrichtungen.

Die erfolgreichste Methode des Social Engineering ist die Suche nach vertraulichen oder sensiblen Informationen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, zum Beispiel durch das Einschleusen von Malware in ein Unternehmensnetzwerk oder das Ausspähen von Mitarbeitern am Arbeitsplatz. Die gewonnenen Informationen können dann genutzt werden, um Zugang zu IT-Systemen und Netzwerken zu erlangen oder betrügerische Nachrichten zu versenden.

Um physische Angriffe auf Unternehmensstandorte und -einrichtungen durchzuführen, bedarf es einer gründlichen Planung. Social Engineers müssen sich Zugang zum gewünschten Ziel verschaffen und dann die notwendigen Vorkehrungen treffen, um die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Oft werden dafür Ablenkungsmanöver eingesetzt, um die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte zu erregen und so den Zugang zum Ziel zu ermöglichen.

Was ist ein Social Engineering Angriff?

Blaue Person inmitten brauner Figuren zur Symbolisierung von Social Engineering

Ein Social Engineering Angriff ist ein Versuch, mithilfe von Manipulation und Täuschung an vertrauliche Informationen zu gelangen oder bestimmte Handlungen hervorzurufen. Dabei werden häufig menschliche Schwächen und Bedürfnisse ausgenutzt. Die Angriffe werden häufig in der IT-Branche durchgeführt, um an sensible Daten zu gelangen oder Sicherheitslücken auszunutzen.

Warum funktioniert Social Engineering und was ist das Ziel?

Menschen sind die schwächste Verbindung in jedem Sicherheitssystem. Egal wie gut ein Unternehmen seine IT-Systeme und Netzwerke absichert, es kann immer noch anfällig für Angriffe sein, wenn die Angreifer die richtigen Menschen finden und manipulieren.

Das Ziel von Social Engineering ist es daher, anhand menschlicher Schwächen einen Zugang in Sicherheitssystemen zu erlangen oder bestimmte Handlungen zu provozieren. Je nachdem, welches Ziel Social Engineers verfolgen, greifen sie auf unterschiedliche Taktiken zurück. Manche davon sind eher unauffällig und subtil, andere offensiver und direkter.

Die vier Haupttypen von Social-Engineering-Angriffen

Darstellung der vier Haupttypen von Social Engineering Angriffen
Die vier Haupttypen von Social-Engineering-Angriffen

Phishing-Angriffe: Dabei wird versucht, an vertrauliche Daten, wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu gelangen. Oft werden dafür gefälschte E-Mails oder andere Nachrichten verwendet, die den Empfänger dazu verleiten, auf einen Link zu klicken oder einen Anhang herunterzuladen.

Baiting-Angriffe: Dabei wird versucht, den Opfern eine Falle zu stellen. Zum Beispiel wird ein angebliches Sicherheitsupdate angeboten, das in Wirklichkeit Schadsoftware enthält. Oder es wird versucht, das Opfer dazu zu bringen, einem Fremden den Zugang zu seinem Computer zu gewähren.

Pretexting-Angriffe: Dabei wird versucht, das Opfer unter einem falschen Vorwand dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben. Zum Beispiel wird vorgegeben, ein Mitarbeiter vom technischen Support zu sein und Hilfe bei einem Problem anzubieten. Oder es wird versucht, sich als Bekannter oder Kollege auszugeben, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.

Quid Pro Quo-Angriff: Dabei wird versucht, das Opfer dazu zu bringen, bestimmte Handlungen zu verrichten, im Austausch für etwas, das der Angreifer anbietet. Beispielsweise kann der Angreifer versuchen, kostenlose Software im Austausch für die Installation einer Schadsoftware anzubieten.

So schützen Sie sich vor Social-Engineering-Angriffen

Da Social Engineering Angriffe immer häufiger vorkommen und immer raffinierter werden, ist es wichtig, sich dagegen zu schützen. Hier einige Tipps:

  • Seien Sie misstrauisch gegenüber unbekannten Absendern von E-Mails und Anhängen. Löschen Sie verdächtige Nachrichten sofort und klicken Sie nicht auf verdächtige Links oder Anhängen.
  • Installieren Sie eine Firewall und einen Virenscanner auf Ihrem Computer und führen Sie regelmäßig Updates durch.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie persönliche oder finanzielle Informationen preisgeben. Geben Sie diese nur dann weiter, wenn Sie sicher sind, dass die Person, an die Sie sie weitergeben möchten, vertrauenswürdig ist.
  • Setzen Sie bei Ihren Passwörtern keine einfachen Wörter oder Zahlenreihen ein. Verwenden Sie stattdessen eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  • Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig und verwenden Sie für jeden Online-Dienst ein anderes Passwort.
  • Besuchen Sie nur vertrauenswürdige Websites und installieren Sie keine unbekannten Programme oder Plug-Ins.
  • Halten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Anwendungen immer auf dem neuesten Stand. Verwenden Sie die automatischen Updates-Funktion, wenn verfügbar.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie in sozialen Netzwerken unterwegs sind. Teilen Sie nur Informationen mit, die Sie auch wirklich preisgeben möchten. Achten Sie darauf, was Sie in Ihrem Profil einstellen und welche Informationen öffentlich zugänglich sind.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie Opfer eines Social Engineering Angriffs geworden sind, sollten Sie sofort die betroffenen Online-Konten sperren und Ihre Passwörter ändern. Informieren Sie auch Ihren Internetanbieter und andere relevante Stellen, z.B. die Polizei, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik oder Ihren Arbeitgeber.

Beispiele erfolgreicher Social-Engineering-Angriffe

Der berühmteste Social Engineering Angriff ist wohl der „Conficker“-Wurm, der im Jahr 2008 weltweit für Schlagzeilen sorgte. Durch eine E-Mail mit dem Betreff „Ihr Rechnungsbetrag“ gelang es dem Angreifer, Schadsoftware auf die Computern von mehreren Millionen Menschen zu installieren.

Ein anderes bekanntes Beispiel ist der „Stuxnet“-Wurm, der 2010 entdeckt wurde. Dieser Wurm richtete sich gezielt gegen die Industriekontrollsysteme eines iranischen Atomkraftwerks. Durch gezielte E-Mails gelang es dem Angreifer, Schadsoftware auf die Computern der Mitarbeiter zu installieren und so den Betrieb des Kernkraftwerks zu sabotieren.

Was ist ein Social-Engineering-Assessment?

Eine Social-Engineering-Bewertung ist eine Bewertung der Fähigkeit einer Organisation, Social-Engineering-Angriffe zu erkennen und zu verhindern. Die Bewertung umfasst eine Überprüfung der Richtlinien und Verfahren sowie Gespräche mit Mitarbeitern. Ziel der Bewertung ist es, festzustellen, ob die Organisation anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist, und Empfehlungen zur Verbesserung zu geben.

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Was ist ein Dumpster-Diving-Angriff?

Dumpster-Diving als grüne Mülltonne

Dumpster Diving ist eine Methode des Social Engineering, bei der Angreifer nach Informationen in Papierform suchen, die von Unternehmen oder Organisationen weggeworfen wurden. Die gesuchten Informationen können z.B. Passwörter, Kreditkartennummern oder andere vertrauliche Informationen sein. Dumpster Diving ist eine relativ einfache Methode, an sensible Daten zu gelangen und ist daher oft erfolgreich.

Die Zukunft des Social Engineering

Die Zukunft des Social Engineering ist ungewiss. Angriffe werden zunehmend komplexer und die Grenzen zwischen physical und digitalen Angriffen verschwimmen immer mehr. So sind beispielsweise „Phishing“-Angriffe, bei denen Nutzer dazu gebracht werden, ihre Zugangsdaten für einen Online-Dienst zu preiszugeben, inzwischen weit verbreitet.

Auch die steigende Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in Angriffen ist ein Trend, den Experten beobachten. So könnte es in Zukunft möglich sein, dass KI-Systeme im Rahmen eines Social Engineering-Angriffs automatisiert mit Menschen kommunizieren und sie so dazu bringen, bestimmte Handlungen auszuführen.

Obwohl die Zukunft des Social Engineering ungewiss ist, gibt es einige Dinge, die Unternehmen tun können, um sich besser dagegen zu schützen. Zum Beispiel sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter regelmäßig über die neuesten Social Engineering-Angriffe und -Techniken informieren. Auch ein robustes IT-Sicherheitskonzept, das sowohl physische als auch digitale Sicherheitseinrichtungen umfasst, kann helfen, das Risiko eines erfolgreichen Social Engineering-Angriffs zu reduzieren.

Doch am Ende ist es wichtig zu verstehen, dass Social Engineering-Angriffe immer ein Risiko bleiben – egal wie gut man sich schützt. Denn am Ende ist es oftmals ein Mensch, der ausschlaggebend ist, ob ein Angriff erfolgreich ist oder nicht. Und Menschen sind nun einmal fehlbar. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter darüber aufklären, wie Social Engineering-Angriffe funktionieren – und dass sie immer misstrauisch sein sollten, wenn sie eine verdächtige Nachricht oder Anfrage erhalten. Denn nur so können sie erfolgreich Social Engineering-Angriffe abwehren. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Lösungsseite „Security Awareness Training„. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

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