Das Prinzip besagt, dass nur Personen Zugriff auf Daten oder Informationen dieser Sicherheitsebene haben sollten, die sie unmittelbar für die Erfüllung einer konkreten Aufgabe benötigen. Damit soll verhindert werden, dass Personen Daten sehen und auf Informationen zuzugreifen können, die für ihre Aufgaben nicht erforderlich sind.
Definition des Need-to-Know-Prinzips
Der Begriff „Need-to-know-Prinzip“ beschreibt ein grundlegendes Konzept im Bereich der Informationssicherheit, das den Zugang zu sensiblen oder klassifizierten Informationen kontrollieren soll. Nach diesem Prinzip darf auf Daten nur dann zugegriffen werden, wenn dies für die Erfüllung von Aufgaben, die einem einzelnen Benutzer zugewiesen wurden, notwendig ist. Die Website der International Association of IT Security Professionals (ISACA) definiert diesen Grundsatz als „die Anforderung, die Zugriffsrechte auf Informationen und Systeme auf das zu beschränken, was für eine Person erforderlich ist, um ihre Aufgaben zu erfüllen“. Dies verbessert die allgemeine Informationssicherheit und trägt dazu bei, dass Datenschutzverletzungen aufgrund menschlicher Fehler oder böswilliger Absichten von Benutzern innerhalb Ihres Unternehmens oder Systems verhindert werden. Durch die Umsetzung dieses Prinzips können Unternehmen sicherstellen, dass Benutzer nur dann Zugriffsrechte haben, wenn sie diese wirklich benötigen, und dass sie nicht in der Lage sind, sensible Informationen aus Unwissenheit oder in böser Absicht zu missbrauchen. Das Need-to-Know Prinzip verfolgt somit das Ziel die Integrität und Vertraulichkeit von Informationen zu gewährleisten (Schutzziele der Informationssicherheit).
Vorteile der Umsetzung des Need-to-Know-Prinzips
Das Need-to-know-Prinzip kann ein effektiver Weg sein, um Daten innerhalb Ihrer Organisation oder Ihres Systems zu schützen. Durch die Umsetzung dieses Prinzips können Organisationen sicherstellen, dass nur befugte Mitarbeiter Zugang zu sensiblen Informationen haben und dass Benutzer nicht versehentlich vertrauliche Daten missbrauchen. Dadurch wird auch die Möglichkeit verringert, dass böswillige Akteure, wie beispielsweise Cyberkriminelle, aufgrund schwacher Sicherheitsmaßnahmen versuchen, auf Informationen zuzugreifen und sie zu missbrauchen.
Darüber hinaus kann die Anwendung des Need-to-know-Prinzips Unternehmen helfen, ihre Informationssicherheit besser zu kontrollieren und sicherzustellen, dass jeder Benutzer nur auf die Informationen zugreifen kann, die er für die Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Dies steigert die Effizienz, da sichergestellt wird, dass die Benutzer nicht mit unnötigen Informationen überhäuft werden.
Insgesamt kann die Umsetzung des Need-to-know-Prinzips in Ihrem Unternehmen dazu beitragen, sensible Informationen zu schützen und die Sicherheit und Effizienz insgesamt zu verbessern. Auch wenn die Einführung dieses Prinzips anfangs einige Herausforderungen mit sich bringt, sind die Vorteile auf lange Sicht durchaus lohnenswert.
Wenn Sie daran interessiert sind, das Need-to-know-Prinzip in Ihrem Unternehmen einzuführen, wenden Sie sich an uns. Unsere Sicherheitsexperten, beraten Sie gerne, wie dieser Ansatz für Ihr Unternehmen von Nutzen sein kann und wie Sie das Prinzip bestmöglich in Ihrem Unternehmen einführen können.
Need-to-Know Prinzip im Datenschutz
Auch im Datenschutz spielt das Need-to-know Prinzip eine entscheidende Rolle, da die Integrität und Vertraulichkeit personenbezogener Daten Grundsätze der Datenverarbeitung nach Art. 5 Abs.1 lit.f DSGVO. Um diese Grundsätze erfüllen zu können sind Unternehmen angehalten bestimme organisatorische und technische Maßnahmen (TOM) zu ergreifen. Ein durchdachtes Rollen- und Berechtigungskonzept verbessert somit sowohl die Informationssicherheit in Ihrem Unternehmen als auch dem Schutz personenbezogener Daten (Datenschutz). Näheres erfahren Sie unter „Datenschutzberatung„.
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Wie Sie das Need-to-Know-Prinzip umsetzen
Damit Unternehmen das Need-to-know-Prinzip effektiv in ihr Sicherheitskonzept implementieren können, müssen sie ein durchdachtes Rollen- und Berechtigungskonzept einführen, was mindestens die drei folgenden Schritte berücksichtigen sollte: die restriktive Vergabe von Zugriffsrechten, die sofortige Korrektur von Zugriffsrechten, wenn Änderungen vorgenommen werden, und die regelmäßige Überwachung des Datenzugriffs. Der erste Schritt besteht darin, die Rolle jedes Benutzers in Ihrem Unternehmen oder System zu bewerten und nur die Rechte zuzuweisen, die für die Erfüllung seiner spezifischen Aufgaben erforderlich sind, während alle anderen Rechte als eingeschränkt gekennzeichnet werden – was den Zugriff auf die Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt begrenzt. Der zweite Schritt besteht darin, Änderungen in den Benutzerrollen zu verfolgen (z.B. wenn jemand befördert oder degradiert wurde), so dass die damit verbundenen Zugriffsrechte sofort aktualisiert werden können, um eine Lücke in der Datensicherheit zu vermeiden, die sonst ohne diese Überwachung auftreten könnte. Schließlich sollten Unternehmen regelmäßig überwachen, wer auf welche Daten zugegriffen hat, um ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen, die auf eine mögliche Verletzung der Datensicherheit hinweisen könnten – so können sie bei Bedarf weitere Nachforschungen anstellen.
Häufige Probleme bei der Umsetzung des Need-to-Know-Prinzips
Obwohl die Umsetzung des Need-to-know-Prinzips für eine effektive Datensicherheit unerlässlich ist, gibt es einige Probleme, die ein Unternehmen beachten sollte, bevor es eine solche Initiative einleitet. Erstens ist es wichtig, keine falschen Annahmen über die Kenntnisse und Fähigkeiten der Benutzer zu treffen, wenn Sie ihnen bestimmte eingeschränkte Zugriffsrechte zuweisen. So wäre es beispielsweise unklug, jemandem, der keine Ahnung von Datenbankstrukturen hat, volle administrative Rechte für solche Systeme zu erteilen, da er bei dem Versuch, Aufgaben auszuführen, die seine Kompetenzen übersteigen, leicht unbeabsichtigte Schäden verursachen könnte. Zweitens sollten Unternehmen bei der Zuweisung von Berechtigungen für einzelne Benutzer keinen Einheitsansatz verfolgen, da verschiedene Aufgabenbereiche oft unterschiedliche Ebenen/Typen von Zugriffsrechten erfordern, je nachdem, was die jeweilige Person tatsächlich tagtäglich tun wird. Schließlich sollten Unternehmen dafür sorgen, dass sie einen ausreichenden Überblick darüber haben, wer auf welche Art von Daten zugreift – entweder durch detaillierte Protokollierungs- und Berichtstools oder durch manuelle Stichproben – so dass verdächtige Aktivitäten schnell erkannt werden können, bevor sie ernsthaften Schaden anrichten.
Schlussfolgerung
Das Need-to-know-Prinzip ist ein wichtiger Bestandteil der bewährten Praktiken im Bereich der Cybersicherheit, da es dazu beiträgt sensible Informationen zu schützen, indem nur denjenigen Personen, die sie unbedingt benötigen, zu einem bestimmten Zeitpunkt volle Zugriffsrechte auf die genannten Ressourcen gewährt werden. Unternehmen können diesen Ansatz erfolgreich umsetzen, indem sie drei wichtige Schritte unternehmen: die restriktive Vergabe von Zugriffsrechten, die sofortige Korrektur von Änderungen und die regelmäßige Überwachung der Datennutzungsmuster der autorisierten Mitarbeiter. Allerdings gibt es einige allgemeine Problematiken, die Unternehmen berücksichtigen sollten, bevor sie eine solche Initiative starten. Dazu gehören falsche Annahmen über die Kenntnisse/Fähigkeiten der Benutzer, die Nichtberücksichtigung der unterschiedlichen Anforderungen an die Aufgabenbereiche und die eingeschränkte Transparenz darüber, wer auf welche Art von Daten zugegriffen hat.