Information Security Officer / Informationssicherheitsbeauftragter: Ein Überblick über Aufgaben und Fachkenntnisse

Inhaltsverzeichnis

In Zeiten von immer komplexeren IT-Systemen wird ein professioneller Schutz von Daten und informationellen Ressourcen zunehmend wichtiger. In diesem Zusammenhang hat sich in den letzten Jahren der Beruf des Information Security Officer (ISO) etabliert. Doch was macht einen guten Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) aus? Welche Aufgaben fallen in seinen Bereich? Und welche Fachkenntnisse sollte er mitbringen?
Darstellung des Informationssicherheitsbeauftragten indem er ein abgesichertes Haus auf Händen hält

Der Information Security Officer ist dafür verantwortlich, den Schutz von informationellen Ressourcen innerhalb eines Unternehmens sicherzustellen. Dies beinhaltet sowohl die Vermeidung von Datenverlust als auch die Abwehr von Angriffen auf das IT-System. Zu den Aufgaben des Informationssicherheitsbeauftragten gehört es daher, Sicherheitslücken zu erkennen und zu schließen sowie ein effektives Notfallmanagement aufzubauen. Darüber hinaus ist er für die Schulung der Mitarbeiter in Sachen Informationssicherheit zuständig.

Um diese Aufgaben erfolgreich wahrnehmen zu können, sollte der Information Security Officer über umfassende Kenntnisse der relevanten internationalen und deutschen Standards verfügen. Dazu gehören zum Beispiel die ISO 27001 sowie die BSI-Grundschutz Standards, ITIL, COBIT und weitere. Darüber hinaus ist ein guter Überblick über die Entwicklung der Informationstechnologie von Vorteil. Denn nur wer die neuesten Trends kennt, kann frühzeitig erkennen, welche Sicherheitsrisiken sich daraus ergeben können.

In den letzten Jahren ist die Bedeutung des Information Security Officer deutlich gestiegen. Dies ist vor allem auf die steigenden Sicherheitsanforderungen in Zeiten zunehmender Cyber-Kriminalität zurückzuführen. Unternehmen, die ihre informationellen Ressourcen effektiv schützen wollen, sollten daher über die Einrichtung einer solchen Position nachdenken.

Die Rolle des Information Security Officer

Die Rolle des Information Security Officer kann in einem Unternehmen unterschiedlich ausgestaltet sein. In manchen Fällen ist der Informationssicherheitsbeauftragte Teil des Vorstands oder der Geschäftsführung und hat die Verantwortung für die Informationssicherheit des gesamten Unternehmens. In anderen Fällen ist der Information Security Officer Teil einer Abteilung, die sich ausschließlich mit dem Thema Informationssicherheit befasst. In diesem Fall ist der Information Security Officer für die Umsetzung der Informationssicherheitsrichtlinien des Unternehmens verantwortlich.

Was bedeutet CISO ?

CISO ist ein Akronym für Chief Information Security Officer. CISO ist eine Führungsposition im Bereich Informationssicherheit. Ein CISO verantwortet die Sicherheit von Unternehmensinformationen und -daten und arbeitet eng mit dem CISO-Team zusammen, um sicherzustellen, dass Unternehmensinformationen geschützt sind. Ein CISO überwacht auch die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren innerhalb des Unternehmens und ist darüberhinaus für die Planung, Umsetzung und Überwachung von Maßnahmen zum Schutz von Unternehmensinformationen vor internen und externen Bedrohungen verantwortlich. Ein CISO koordiniert die Aktivitäten des CISO-Teams und arbeitet mit anderen Führungskräften zusammen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen über die erforderlichen Ressourcen verfügt, um seine Informationssicherheitsziele zu erreichen.

Ein CISO kann auch als Information Security Officer (ISO) oder Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) bezeichnet werden; oftmals handelt es sich hierbei um unterschiedliche Bezeichnung für dieselbe Rolle im Unternehmen.

Was ist CICO

Was ist der Unterschied zwischen Chief Information Security Officer (CISO) und einem Chief Information Officer (CIO)

Der CISO ist für die Sicherheit der informationstechnologischen Systeme und der digitalen Infrastruktur eines Unternehmens zuständig. Er entwickelt Strategien zum Schutz der Daten und Systeme und setzt Maßnahmen zur Vermeidung von Cyberangriffen um. Der CISO ist meistens dem CIO unterstellt, in einigen Fällen aber auch direkt dem CEO, diese hängt immer sehr von den Unternehmensstrukturen ab.

Der CIO ist für die informationstechnologische Ausrichtung eines Unternehmens verantwortlich. Er entscheidet über die Einführung neuer Technologien und Systeme und sorgt dafür, dass die bestehenden IT-Strukturen auf dem neuesten Stand bleiben. Der CIO berichtet an den Vorstand oder die Geschäftsführung.

Ein CISO kann auch CIO sein, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich.

Die Hauptaufgaben eines (Chief) Information Security Officer sind die Planung, Implementierung und Überwachung von Maßnahmen zum Schutz der informationstechnologischen Systeme und Daten eines Unternehmens. Dazu gehören unter anderem die folgenden Tätigkeiten:

  • Analyse von Bedrohungen und Schwachstellen
  • Entwicklung von Sicherheitsrichtlinien und -standards
  • Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Informationssicherheit
  • Überwachung der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien
  • Schulung von Mitarbeitern in Sachen Informationssicherheit
  • Koordination der Zusammenarbeit mit externen Sicherheitsdienstleistern

Für die Ausübung dieser Tätigkeit ist es wichtig, über fundierte Kenntnisse der relevanten internationalen und nationalen Sicherheitsstandards zu verfügen. Darüber hinaus ist ein guter Überblick über die Entwicklung der informationstechnologischen Systeme von Vorteil, um die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen stets an die neuesten Bedrohungen anpassen zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen eines Unternehmens, insbesondere mit der IT-Abteilung. Denn nur durch eine enge Zusammenarbeit können effektive Sicherheitsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der (Chief) Information Security Officer eine wichtige Position in einem Unternehmen ist. Er trägt die Verantwortung für den Schutz der informationstechnologischen Systeme und Daten des Unternehmens. Für diese Tätigkeit sind vor allem Kenntnisse über Sicherheitsstandards und die informationstechnologischen Entwicklungen erforderlich.

Wann muss ein Informationssicherheitsbeauftragter bestellt werden?

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Pflicht, einen Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) zu bestellen. Jedoch ist dieser Schritt empfehlenswert, sobald ein Unternehmen mit sensiblen Daten umgeht. Dazu zählen zum Beispiel personenbezogene Daten, Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse.

Unterschied Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) und Datenschutzbeauftragter (DPO)

Gemäß der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) müssen Unternehmen ab einer bestimmten Größe einen Datenschutzbeauftragten (DPO) benennen. Dieser ist jedoch nicht gleichzusetzen mit dem ISB, da der DPO vor allem für die Einhaltung der DSGVO zuständig ist. Der ISB kümmert sich hingegen um den Schutz der Informationen im Unternehmen.

Aufgaben/ Aufgabenfelder

Sicherheitskraft steht auf Laptop welcher mit Schutzsiegel versehen ist

Die Aufgaben des Informationssicherheitsbeauftragten sind vielfältig und reichen von der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Daten bis hin zur Überwachung des IS-Systems. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört es, dafür zu sorgen, dass die informationstechnischen Systeme des Unternehmens den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Dazu gehört zum Beispiel die Überprüfung der Zugriffskontrollen oder die Implementierung von Maßnahmen zur Verhinderung von Datenverlust. Darüber hinaus ist der ISB auch für die Schulung des Personals zuständig.

Fachkenntnisse

Fachkenntnisse und Überblick über die Entwicklung der Informationstechnologie sind wichtige Voraussetzungen für die Ausübung der Tätigkeit des Informationssicherheitsbeauftragten. Da die Informationstechnologie stetig weiterentwickelt wird, ist es wichtig, sich auch fortlaufend weiterzubilden. Zu den wichtigsten internationalen Standards zählen die ISO 27001, BSI-Grundschutz- Standards, COBIT, ITIL und weitere. In Deutschland gilt darüber hinaus auch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Der Informationssicherheitsbeauftragte muss sich also mit diesen Standards auskennen und entsprechende Maßnahmen umsetzen können.

IT-Grundschutz

IT-Grundschutz ist ein Standard der Informationssicherheit, der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt wurde. Der IT-Grundschutz umfasst einen Rahmen für die Gestaltung sicherer IT-Systeme und IT-Services und richtet sich an alle Unternehmen, die IT-Systeme betreiben und IT-Services anbieten. Der IT-Grundschutz kann von jedem Unternehmen unabhängig von seiner Größe und seinem Geschäftsmodell eingesetzt werden. Ziel vom IT-Grundschutz ist es, die IT-Sicherheit in Unternehmen zu verbessern und die Zuverlässigkeit sowie Verfügbarkeit ihrer IT-Systeme sicherzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet der IT-Grundschutz einen strukturierten Ansatz für die Gestaltung sicherer IT-Systeme. Der IT-Grundschutz basiert auf dem international anerkannten Standard ISO/IEC 27001 und wird regelmäßig weiterentwickelt, um den aktuellen Stand der Technik widerzuspiegeln.

ISO27001

ISO 27001

ISO27001 ist der internationale Standard zum Aufbau eines Informationssicherheits- Managementsystems (ISMS). Die ISO27001 legt fest, welche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von Informationen ergriffen werden müssen. Daneben existiert noch der bewährte ISO/IEC 27002-Code of Practice, der auch Anforderungen an die Organisation, die das ISMS betreibt, umfasst. Die ISO27001 ist ein flexibler Standard und kann von jeder Organisation unabhängig vom Größen- oder Branchenzugehörigkeit implementiert werden. Weiterhin ist die ISO27001 in mehrere Abschnitte unterteilt, die die verschiedenen Aspekte des ISMS abdecken. Zu den Abschnitten gehören unter anderem die Risikobeurteilung, die Festlegung von Kontrollmaßnahmen, die Umsetzung des ISMS, die Überwachung und die Verbesserung.

Relevante Zertifikate für einen (C)ISO

CISOs, die ihren Lebenslauf mit relevanten Zertifizierungen aufpeppen möchten, haben eine breite Palette von Optionen zur Auswahl. CISSP, CISM und TISP sind nur einige der Zertifizierungen, die CISOs helfen können, ihr Wissen und ihre Expertise im Bereich Informationssicherheit nachzuweisen. IT-Grundschutz ist eine weitere Zertifizierung, die für CISOs von Vorteil sein kann, da sie die Grundlagen der Informationssicherheit abdeckt und CISOs hilft, ihr Engagement für den Schutz von Unternehmensdaten zu zeigen. Die ISO27001 ist eine weitere Zertifizierung, die für CISOs hilfreich sein kann, da sie die Fähigkeit eines CISOs demonstriert, ein effektives Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) zu implementieren und zu verwalten. CEH und KRITIS sind zwei weitere Zertifizierungen, die CISOs helfen können, ihre Fähigkeiten im Schwachstellenmanagement und in der Reaktion auf Vorfälle unter Beweis zu stellen. Schließlich sind ITIL und BCM zwei weitere Zertifizierungen, mit denen CISOs ihr Wissen über Best Practices im IT Service Management bzw. Business Continuity Management nachweisen können.

Interner ISB oder externe ISB, was sind die Vor- und Nachteile?

Ein Informationssicherheitsbeauftragter kann entweder von einem externen Dienstleister oder intern im Unternehmen bestellt werden. Die Wahl des richtigen Ansprechpartners hängt dabei von den jeweiligen Bedürfnissen des Unternehmens ab. In kleinen und mittleren Unternehmen ist es oft sinnvoll, den ISB intern zu bestellen. Denn hier ist die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen wie dem Controlling oder der Personalabteilung oft enger und eine interne Stelle kann schneller reagieren, wenn es zu Problemen kommt. In größeren Unternehmen ist hingegen oft die externe Bestellung eines ISB sinnvoller. Denn hier kann ein externer Dienstleister den Informationssicherheitsbeauftragten entlasten und zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen.

Wie werde ich CISO?

Der Weg zum CISO ist nicht eindeutig geregelt und hängt von der Unternehmensgröße, dem Schutzbedarf sowie den vorhandenen Ressourcen ab. In kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) übernimmt der CISO oftmals auch die Funktion des Chief Information Officer (CIO). In Großunternehmen ist der CISO meist direkt dem Vorstand unterstellt und hat ein eigenes Team von Sicherheitsexperten.

Die Aufgaben des CISO sind vielfältig und umfassen unter anderem die Entwicklung und Umsetzung einer Informationssicherheitsstrategie, die Überwachung der Einhaltung von Sicherheitsstandards sowie die Koordination der Incident Response.

Ein CISO sollte daher über ein umfangreiches Wissen in den Bereichen Informationssicherheit, IT-Governance und Risikomanagement verfügen. Zudem ist es wichtig, dass der CISO eine hohe Sozial- und Methodenkompetenz besitzt, um die verschiedenen Stakeholder im Unternehmen effektiv zu steuern.

Der CISO muss sich ständig weiterbilden, um mit den neuesten Entwicklungen in der Informationssicherheit Schritt halten zu können, weiterhin sollte ein CISO mindestens einmal im Jahr an einem Sicherheitsseminar oder -kongress teilnehmen, um sein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten.

Die Zukunft der Informationssicherheit

Taste in der Farbe Orange mit der Beschriftung Security

Die Rolle des CISO wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Dies ist vor allem auf die steigenden Cyberangriffe zurückzuführen, die immer komplexer werden. Unternehmen müssen sich daher schützen und investieren verstärkt in Informationssicherheit. Dazu zählen neben der Einführung von Sicherheitsmaßnahmen auch die Schulung von Mitarbeitern und das Bewusstsein für Informationssicherheit im Unternehmen zu schaffen. Der CISO wird in Zukunft also eine zentrale Rolle in der Informationssicherheit eines Unternehmens spielen.

Berufsausblick CISO

Der Bedarf an qualifizierten CISOs ist bereits jetzt groß und wird in Zukunft weiter steigen. Um erfolgreich in diesem Bereich tätig zu sein, sind neben technischen Kenntnissen auch soft skills wie Kommunikationsfähigkeit und Führungsqualitäten notwendig. Die Zukunft der Informationssicherheit ist also spannend und bietet viele Möglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte.

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